WordPress, ActivityPub und das Fediverse

Ein WordPress-Blog kann relativ einfach in das Fediverse gebracht werden. Prinzipiell ist es sogar möglich, dass ein Blog zu einer eigenen Instanz wird.

WordPress, ActivityPub und das Fediverse

Im Gegensatz zu vielen anderen Fediverse-Diensten hat WordPress den großen Vorteil, dass es auf einfachem Webspace installiert werden kann. Um mit seinem Blog im Fediverse vertreten zu sein, gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Ganz klassisch postet man einfach den Link zu einem Blogbeitrag über seinen bestehenden Fediverse-Account – so mache ich es derzeit. Mit dem ActivityPub-Plugin für WordPress ist es aber möglich, aus dem eigenen Blog quasi eine kleine Instanz zu machen. Dort kann man sich zwar nicht registrieren, aber man kann dem Blog oder einzelnen Autoren aus dem Fediverse heraus folgen.

Das wirklich Interessante dabei: Im Gegensatz zu z.B. WriteFreely findet hier eine Zwei-Wege-Kommunikation statt. Antwortet jemand im Fediverse auf einen Blog-Beitrag, wird die Antwort im Blog als Kommentar angezeigt. Kommentiert man diese Antwort im Blog, wird der Kommentar im Fediverse angezeigt. Dies geschieht jedoch zeitverzögert, um zu verhindern, dass die Veröffentlichung für Nutzer mit vielen Followern unterbrochen wird.

Das Folgen funktioniert, wie im Fediverse üblich, ganz klassisch über ein Handle: @Dein_Autorname@example.com, oder Dein_Blogname@example.com.

Ich hatte überlegt, das Plugin hier zu aktivieren, habe mich aber vorerst dagegen entschieden. Ich veröffentliche alle Blogposts auch auf meiner Mastodon Single User Instanz. Natürlich wäre es interessant, alle Nachrichten im Kommentarbereich zu sammeln, aber machen wir uns nichts vor, Kommentare in Blogs sind heutzutage sehr selten. Reaktionen auf Beiträge finden eher im Fediverse statt und dort kann ich auch viel schneller darauf reagieren. Ja, es wäre sicher ganz nett, das alles auch in den Blogkommentaren abzubilden, aber das würde auch wieder bedeuten, das ohnehin schon schwere PHP-Monster WordPress noch schwerer zu machen.

Eine andere Möglichkeit sind Autoposter-Plugins wie z. B. Share on Mastodon, vorausgesetzt man verfügt über einen Mastodon-Account. Man verbindet das Plugin mit seinem Account und sobald man einen neuen Beitrag im Blog veröffentlicht, wird dieser auch ins Fediverse gesendet. Man kann festlegen, was angezeigt werden soll: Überschrift, Textauszug und Tags. Das ist z. B. sehr praktisch, wenn man Beiträge zeitversetzt veröffentlicht oder einen zusätzlichen Mastodon-Account für sein Blog angelegt hat. Leider ist es über das Webinterface von Mastodon nicht möglich, einfach zwischen Profilen zu wechseln. Man hantiert dann immer mit zwei Browsern herum, was zugegebenermaßen nervig ist. Insofern kann ein Autoposter-Tool ganz nützlich sein.

Eine weitere Möglichkeit ist die Erstellung eines Accounts auf einer Friendica-Instanz, die es erlaubt, Inhalte zu spiegeln. Mit Friendica lassen sich nämlich RSS-Feeds abonnieren. Man abonniert dann den Feed seines Blogs und der wird, sofern es die Instanz erlaubt, ins Fediverse gespiegelt.

Das ist nur ein kleiner Auszug von Möglichkeiten, wie man sein Blog ins Fediverse bringt. Auf jeden Fall lohnt es sich, darüber einmal nachzudenken.

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Dieser Beitrag stammt aus meinem alten WordPress-Blog. Mittlerweile bin ich auf Ghost umgestiegen.

Bildquelle Startseite: Fediverse-Logo – Creative Commons CCO