Heute mal wieder das Kleine: Arturia Keystep 37

Da ich es gerade mal wieder im Einsatz hatte, veröffentliche ich hier mal einen Beitrag aus einem etwas älteren Blog von mir.

Heute mal wieder das Kleine: Arturia Keystep 37

Ich war noch nie ein Freund von kleinen Controller-Keyboards mit Slimkeys. Es gibt die verschiedensten Hersteller und alle, die ich bisher ausprobiert habe, haben mir nicht gefallen. Entweder waren die Tasten viel zu klein, gruselig im Anschlag oder die Verarbeitung ließ zu wünschen übrig.

Nun will man auf den kleinen Controller-Keyboards auch keine großen Kompositionen bwerkstelligen, aber die Finger sollten sich auf der Klaviatur schon ein bisschen wohlfühlen.

Auf Anraten eines Freundes habe ich mal das Arturia Keystep 37 ausprobiert und war von Anfang an begeistert. 37 Tasten sind schon eine ganze Menge für so ein Mini-Keyboard. Außerdem sind die Tasten anschlagdynamisch und haben Aftertouch, was in diesem Segment nicht selbstverständlich ist. Außerdem lassen sie sich gut spielen, sind nicht zu dünn, klappern nicht und fühlen sich gut an.

Es gibt vier Regler für Midi-Controller und ein kleines Display. Über vier Bänke stehen mit den Reglern 16 frei zuweisbare MIDI-CCs zur Steuerung von Synthesizern oder Plugins zur Verfügung. Zusätzlich gibt es einen Chord Mode, einen internen Sequenzer und alternativ einen Arpeggiator. Der interne Sequenzer beherrscht 64 Steps mit jeweils bis zu 8 Stimmen und der Arpeggiator 8 Modi.

Für die Tastatur können fünf verschiedene Skalen für die quantisierte Eingabe eingestellt werden. Eine Skala kann frei definiert werden.

Bildausschnitt der Rückseite des Keyboards, das die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten zeigt.
Rückseite des Arturia Keystep 37

Beeindruckend ist die Vielzahl der Anschlüsse. Neben USB verfügt das Mini-Keyboard über MIDI In & Out, Sync In & Out, Gate-, Pitch- und Mod-Ausgänge. Außerdem gibt es einen Eingang für ein Sustain-Pedal. Der USB-Anschluss ist in voller Größe vorhanden. Man benötigt also kein Micro-USB-Kabel. Das gilt auch für die MIDI-Anschlüsse.

Das Arturia Keystep 37 wird über USB mit Strom versorgt. Trotzdem gibt es einen Netzschalter auf der Rückseite. Das finde ich sehr gut, denn man kann das Keyboard auch unabhängig vom Computer mit einem USB-Netzteil betreiben. Das macht Sinn, wenn man mit dem Keystep externe Hardware steuert. Dank der CV-Anschlüsse ist das komfortabel möglich.

Einziger Wermutstropfen sind die kleinen Dip-Schalter, mit denen man die Synchronisation (interne Clock, analoger Sync-Eingang oder Midi-Clock) einstellt. Hier wäre ein Taster besser gewesen.

Eine Sache stört mich noch ein wenig. Pitch- und Mod Wheel sind als Touch Strips vorhanden. Leider gibt es für das Mod Wheel keine LED-Anzeige, die den Stand des Wheels anzeigt. Das kann zu unerwünschten Effekten führen. Ich persönlich habe mir angewöhnt, nach dem Laden von Instrumenten den Touch-Strip kurz nach unten zu wischen. Eine Statusanzeige wäre hier wirklich wünschenswert.

Mein Fazit: Mit dem Arturia Keystep 37 bin ich wirklich sehr zufrieden. Das Mini-Keyboard ist super verarbeitet (Metallplatte am Boden), die Tasten sind nicht zu klein und fühlen sich gut an, ebenso die Regler. Abgerundet wird das Ganze durch die Funktions- und Anschlussvielfalt.

Das Keystep 37 wird zu einem Preis von ca. 150 - 180 Euro gehandelt. Für ein Mini-Keyboard sicherlich nicht günstig, aber es lohnt sich.